Thursday, June 28, 2007

Holi Shit!

08.03.2007

Holi Shit!!! In was für ’ner Freakshow bin ich denn heute gelandet?

Beschreiben kann ich’s wahrscheinlich nur sehr unzureichend, aber grob gesagt war die Holi-Feier heute wohl so ungefähr wie Karneval in Rio und Woodstock zusammen. Es ging sehr früh am Sonntagmorgen los, relativ gewöhnungsbedürftig für partydürstende Nightcrawler. Im Speisesaal meines Studentenwohnheims stand ein riesiger Topf voller Bhang. Dieses aus den Blättern und Blüten der Cannabispflanze gewonnenes Getränk ist mir noch in äußerst negativer Erinnerung aus Sri Lanka. Damals hab ich mir geschworen, dass…


Naja, von wegen nie wieder! Zum Frühstück wurde erst mal ordentlich gebechert und anschließend sämtliche Flaschen aufgefüllt. Anschließend haben sich die Ladies und Gentlemen hier schwerstens bewaffnet mit Farbpulver, gefärbtem Wasser, Wasserbomben, Spritzen, Wasserpistolen, etc. um den Triumph des Guten über das Böse, bzw. den Sieg des Frühlings über den Winter zu feiern. In letzterer Bedeutung hat das Fest eine gewisse Ähnlichkeit mit den Wurzeln des Faschings soweit ich weiß, ist aber in seiner mythologischen und spirituellen Bedeutung wesentlich komplexer.

Hab ich zumindest grade erst gelesen, war mir aber den Tag über genau wie all den anderen Chaoten relativ wurscht! Viel wichtiger war es, so viele Opfer wie möglich zu finden, die man bis zur Unkenntlichkeit mit Farbe beschmiert. Aus gutem Grund haben sich die meisten der Foreign Students lange weiße Kurtas und Pyjamas geholt, damit die Ausbeute als Erinnerung an die heimische Wäscheleine gehängt werden kann. Es hat nicht lange gedauert, bis alle so dermaßen wahnsinnig waren, dass die Kurtas und T-Shirts zerrissen auf dem Boden lagen. Ein besonderes Schmankerl bestand darin, einen ca. 3,5m über dem Boden hängenden Tonkrug zu zerschlagen. Dazu kristallisierten sich 2 Teams heraus, die sich gegenseitig daran hinderten. Immer wieder, wenn einer oder mehrere es geschafft haben, auf den Schultern von anderen zu stehen, wurden sie angesprungen und teilweise echt hart zu Boden geworfen. Der Bhang rettete sie wohl vor zu dicken Beulen. Finally jedoch war’n es meine Jungs vom Centre of Regional Development und ich, die siegreich aus dem Ring stiegen und als Belohnung den Inhalt des Kruges abbekamen, blaue klebrige Farbe. Ich glaube ich werde noch Tage bis Wochen brauchen, um den ganzen Scheiß von meiner Haut zu bekommen.

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